Pressemeldung: Hamburger Psychiatrieplan muss Selbsthilfe beteiligen und stärken
08.04.2025 von LAG Admin
Hamburg hat seit Anfang des Jahres einen Psychiatrieplan: Das Ziel ist die Neuorganisation der Psychiatrie für Menschen mit schwersten Erkrankungen, als junge Menschen und Erwachsene, mit einer eigenen Wohnung und auch in Krisen und der Versorgung im Krankenhaus. Psychiatrien und Maßregelvollzug kommen an Grenzen, weil Angebote in Einrichtungen und aufsuchend in der Häuslichkeit fehlen. Es gibt zusätzliche Belastungen, denn Menschen, die schwer psychisch krank sind, sind auch häufiger suchtkrank, suizidal, gefährdet und/oder wohnungslos. Der Psychiatrieplan sieht als eine zentrale Lösung verbindliche Gemeindepsychiatrische Verbünde (GPV) für jeden Hamburger Bezirk vor. In ihnen sollen Ärzteschaft, Sucht- und Wohnungslosenhilfe, Gesundheitsämter, ambulante Pflege und Dienste, Jugendämter, Krankenkassen und Personen der Selbsthilfe zusammenwirken.
Die Hamburger LAG, in der zum 1. April Kai Gliesmann als neuer Geschäftsführer die Beratung und Selbsthilfe Betroffener in Hamburg organisiert, betont in ihrer aktuellen Stellungnahme (PDF) um Psychiatrieplan die Bedeutung, die Selbsthilfe psychisch kranker Menschen stärker zu fördern als bisher. „Die vom Senat vorgesehene Beteiligung von Betroffenen an der Umsetzung des Psychiatrieplans gibt es nicht zum Nulltarif. Noch wichtiger aber ist es, dass wir als maßgebliche Interessenvertretung der Menschen mit psychischen Erkrankungen auf der Landesebene mitwirken können, damit die GPV, in denen so viele beteiligt sind, etwas bewirken für die Menschen. Die Entwicklung kann leicht ins Stocken geraten kann, wenn wir nicht beteiligt sind.“ Die LAG begrüßt, dass durch den Psychiatrieplan gezielt über eine bessere Versorgung der Menschen gesprochen wird, die durch ihre Erkrankung schwer belastet sind. Gerade wegen der schwierigen Versorgung ist die Beteiligung der Selbsthilfe wichtig. „Wir stimmen dem Psychiatriebericht grundsätzlich zu, sprechen uns aber auch für weitergehende Maßnahmen aus. So hat Hamburg bisher keinen aufsuchenden Krisendienst, der rund um die Uhr tätig ist. Das ist aber nötig, ebenso wie eine Unabhängige Beschwerdestelle“; so Jurand Daszkowski vom Vorstand der LAG für behinderte Menschen e. V. .
Für Ihre Fragen steht Kai Gliesmann unter der Telefonnummer 040 855 99 2020 oder per Mail kai.gliesmann@lagh-hamburg.de gerne zur Verfügung.